Mehr Leser, mehr Kunden: Erfolgsmessung im Corporate Publishing wird wichtiger

© gpointstudioWerbung nervt. Viele Unternehmen setzen daher seit Jahren auf spannende Inhalte, um Kunden zu binden oder potentielle Kunden zu interessieren. Kundenmagazine, Epaper, Newsletter, Blogs und Videos sind nur eine kleine Auswahl der Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen. Und die Ausgaben in diesem Bereich wachsen weiter, so die aktuelle Basisstudie des Forum Corporate Publishing.

Doch welche Inhalte interessieren die (potentiellen) Kunden? Was wird gelesen, was führt dann zum Umsatz? Diese Frage blieb in der Vergangenheit oft unbeantwortet, weil bei klassischen (gedruckten oder analogen) Medien die Empfänger umständlich befragt werden mussten.

Reichweitenmessung analog: kompliziert

ResponsemessungBeispiel Kundenmagazin: Um die Leser bisher zu befragen, blieben nur zwei Methoden. Entweder man befragte seine Leser oder Kunden und bat um Feedback. Oder man maß den Rücklauf aus Gewinnspielen oder besonderen Angeboten. Das Problem dabei: Viele Interviews waren ungenau und auch Gewinnspiele hingen eher an der Attraktivität der Preise, als an der Menge der Leserschaft. Alle diese Messmethoden waren und sind trotz hohem Aufwand eher ungenau. Und ob diese Leser einen Einfluss aufs Unternehmensergebnis hatten, blieb unklar.

Reichweitenmessung digital: per Mausklick

Mit dem Einzug des Internets wurden diese Daten plötzlich sichtbar. Im digitalen Universum werden Klicks, Views und auch Verweildauer oder die Quelle der Besucher ermittelt. Woher ein Käufer stammt, verraten Cookies. Welche Inhalte er mag, kann man heute aus seinen Klicks ermitteln. Die Daten sind im Vergleich zu analogen Medien einfach zu beschaffen. Mit jedem Aufruf einer Datei werden Daten erfasst. Sehr genau, pro Seite, pro Sekunde. Diese Zahlen stehen dann auch der Unternehmenskommunikation für ihre Inhalte zu Verfügung. Und zwar so genau wie die Auswertung der letzen Email-Kampagne.

Performance Messung digital im epaper issuu

Performance-Messung digital im e-paper bei issuu

Tools für digitale CP-Basis-Analysen

  • Bei ISSUU eingestellte Magazine können seitengenau analysiert werden.
  • Youtube trackt  nicht nur Klicks sondern auch jede Sekunde der Videowiedergabe mit .
  • Mit Google Analytics lassen sich Blogbesucher und die Themen mit den häufigsten Klicks oder Leads erfassen.
  • Bei facebook gehört Reichweiten- und Inhaltsmessung schon seit Jahren zum Standard.
  • Auch Twitter erlaubt endlich seit Kurzem eine genaue Analyse der Reichweite der Tweets.

Für praktisch jede digitale Plattform sind heute Analysewerkzeuge verfügbar. So wird schnell klar, welche Inhalte besonders viel Aufmerksamkeit bekommen und welche nicht. Genau darum geht es ja auch beim Corporate Publishing – um spannende Inhalte. Je besser man sie auf die Zielgruppe abstimmen kann, desto höher ist die Bindung an den Herausgeber.

Die Herausforderung

Unternehmen müssen diese Zahlen auch analysieren, um zu lernen, welche Inhalte gut funktionieren und welche nicht. Denn eine hohe Aufmerksamkeit deutet auf eine gesteigerte Auseinandersetzung mit der Marke und mögliche Käufe hin. Wenn ein Kundenmagazin mehr Leser bekommt, weil die Inhalte spannender sind, kommen langfristig mehr Käufe zustande. Diese Informationen lassen sich wieder (mit Abstrichen) auch auf die klassischen Medien zurück übertragen. So hört das Stochern im Nebel auf, die Nutzungsszenarien werden transparenter.

Problem dürfte sein, die vorhandenen Datenquellen zu erkennen und die Datenmengen bereichsübergreifend zusammenzuführen und auszuwerten. Beispielsweise müssten Vertriebszahlen und Zugriffszahlen miteinander korreliert werden. Bei rein digitalen Vertrieben mag das noch relativ einfach klappen, bei mehrstufigen Vertrieben über Groß- und Einzelhändler hinweg, wird das deutlich komplizierter.

Meine Meinung: PR und Corporate Publishing müssen sich langsam von der romantischen Sichtweisea a lá “Wir tun ja etwas für den Markenwert” verabschieden und Schritt für Schritt zum Unternehmenserfolg beitragen – nachweisbar. 

Mehr dazu werde ich am 13. Oktober auf dem Strategiegipfel Corporate Publishing / Cross Media / Content Marketing vortragen. Mein Slot trägt den Titel: “Von weich zu hart – Corporate Publishing auf dem Weg zur Messbarkeit”. Ich freue mich über viele Zuhörer aus den Unternehmen.

Jost

Veröffentlicht von

Fünf Jahre war ich als Pressesprecher beim Öko-Energieversorger WEMAG erster Ansprechpartner für Journalisten und habe Blogs, yotube- und Twitter-Kanäle betreut, ebenso wie Kundenmagazine. Aktuell betreue ich die WEMAG-Tochter ReeVOLT! Freiberuflich bin ich als Berater, Keynote-Speaker, Autor und Blogger aktiv. Gelegentlich trifft man mich auf Kommunikationstagungen, beim DJV oder bdew. Hier schreibe ich aus meinem beruflichen, privaten und kreativen Alltag. Meine Social-Media Profile wie z.B. Google+ sind oben verlinkt.

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