Journalistinnen sind bei der Blognutzung vorne

Teil 3 zur Umfrage “Wie häufig nutzen Journalisten Blogs?

Manchmal erlebt man bei der Auswertung einer Untersuchung eine Überraschung. Die Annahme, dass männliche Journalisten häufiger in Blogs recherchieren, als ihre weiblichen Kolleginnen, sie stimmt nicht. 69 Prozent der Journalistinnen gaben an, in Blogs zu recherchieren. Knapp vier Prozentpunkte trennen die Geschlechter. Ein kleiner aber statistisch signifikanter Vorsprung für die Frauen. Immerhin: Die Männer sind die regelmäßigeren Nutzer der Blogs, sie liegen sieben Prozentpunkte vor ihren Kolleginnen.

Auch wer vermutete, mehr freie Journalisten würden in Blogs nach Geschichten stöbern, liegt nicht richtig. Eher recherchieren die Festangestellten mit einem größeren Zeitkonto in weiteren Quellen – auch in Blogs. 68 Prozent der Festangestellten erklärten, sie würden regelmäßig oder zumindest gelegentlich in Blogs recherchieren. Das sind 3 Prozentpunkte mehr als bei den Freien – auch in der regelmäßigen Nutzung.

Die PR-Vertreter setzen häufiger auf Blogs

Unter den Befragten fanden sich auch Vertreter aus Unternehmen, PR-Agenturen und dem Corporate-Publishing. Überraschend ist, dass diese Gruppe eine deutlich höhere Affinität gegenüber Blogs hat. Teilt man diese Gruppe von denen, die sich selbst als Journalisten bezeichnen, sind es in dieser Gruppe 80 Prozent, die Weblogs für Recherchen einsetzen. Bei beiden Grupppen liegt die regelmäßige Nutzung identisch bei 25 Prozent – lediglich die gelegentliche Nutzung von Blogs bei den PR-Vertretern ist höher – das aber deutlich.

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2. Social-Media-Konferenz der Energieforen

“Social-Media ist wie Handys, das verschwindet nicht wieder.” Das war die Botschaft zur Eröffnung der 2. Social-Media-Konferenz für Energieversorger. Komisch, dass dies im Jahr 2013 immer nochmal gesagt werden muss?! Klar, ist die Energiebranche nicht unbedingt für Innovation in der Kommunikation bekannt, aber das haben die Verantwortlichen sicher längst geschnallt, dass man an dem Thema nicht mehr vorbeikommt.

Viele Versorger sind noch zögerlich

Die Mehrzahl der Vorträge und Diskussionen drehte sich um Plattformen, Budgets und Organisation – weniger um Inhalte. Und: Bei vielen Energieversorgern scheint die Kommunikationsabteilung schon weiter zu sein, als das Management. Ich hatte das Gefühl, dass einige der Teilnehmer angereist waren, um überzeugende Argumente für ihr Social-Media-Engagement zu sammeln, denn schliesslich läuft ohne die Rückendeckung der Vorstände nichts bei dem Thema. Weiterlesen →

Junge Journalisten nutzen öfter Blogs

Teil 2 der Umfrage “Wie häufig nutzen Journalisten Blogs?”

Auch wenn der Contentman sie schon wieder für tot erklären will, Blogs haben sich bei Journalisten als Recherchequelle etabliert – dies ist ja das Ergebnis einer Umfrage, die ich in der vergangenen Woche veröffentlicht habe. Das Spannende an den vielen Reaktionen war für mich die Interpretation meiner Daten, so titelte der Isarmatrose “Private Blogs sind bei Journalist_innen beliebt”. Auch das Verhältnis der Nutzung von privaten oder Unternehmensblogs wurde erörtert.

Wie angekündigt habe ich die gesammelten Daten auch nach Alter, Medium und Ressort analysiert – mit zu erwartenden und auch überraschenden Ergebnissen:

Social Media Infografik - Junge Journalisten nutzen häufiger Blogs

Junge Journalisten nutzen Blogs häufiger für ihre Arbeit, als die älteren Kollegen. Sechs von sieben der unter dreißigjährigen gaben in der Onlineumfrage an, dass sie häufig oder gelegentlich Blogs für Ihre Recherchen nutzen – das sind 86 Prozent. In der Altersklasse “30-50 Jahre” sind es nur noch 68 Prozent, ab “50+” noch knappe 57 Prozent, die Blogs für Ihre Arbeit nutzen. Das Ergebnis der Umfrage ist wenig überraschend. Schließlich sind die jüngeren Kollegen mit den Medien aufgewachsen, die sie jetzt für Ihre Arbeit nutzen. Auffällig ist nur, dass in der Altersklasse “30-50 Jahre” die regelmäßige Blognutzung mit knapp 30 Prozent am höchsten ist. Weiterlesen →

Zwei von drei Journalisten nutzen Blogs für Recherchen

Ergebnisse der Umfrage zur Nutzung von Blogs durch Journalisten – Teil 1Online-Umfrage unter 478 deutschen Journalisten, Zeitraum Nov.-Dez. 2012, * teils mit Mehrfachnennung möglich

Blogs sind fester Bestandteil der Redaktionsarbeit. Zwei von drei Journalisten nutzen sie für Recherchen. Das ist Ergebnis meiner Online-Umfrage “Wie häufig nutzen Journalisten Blogs?” Ein Viertel der Befragten nutzt regelmäßig Blogs für Recherchen, 42 Prozent nutzen sie gelegentlich und 33 Prozent verzichten darauf. Diese Zahlen decken sich in etwa mit denen die Holger Schmidt aus dem news aktuell Trendmonitor 2011 auch herausgearbeitet hat.

Das Jahr 2012 kann im Rückblick als die Renaissance der Blogs gesehen werden. Viel wurde darüber berichtet, warum beispielsweise Corporate Blogs mehr Sinn machen, als facebook Fanseiten. Mich hat daher aktuell interessiert, wie viele Journalisten Blogs lesen oder damit sogar arbeiten. Darum habe ich zum Jahresende mit Unterstützung des DJV eine Online-Umfrage durchgeführt und Journalisten zu ihrer Nutzung von Blogs befragt. Die Mehrheit der Pressevertreter – 83 Prozent – liest Blogs. 55 Prozent sind Gelegenheitsleser, 15 Prozent lesen sie regelmäßig und 13 Prozent haben gar einen oder mehrere Blogs im Abo. Bei der Arbeit sind die Journalisten etwas zurückhaltender mit Blogs: 67 Prozent nutzen sie für ihre Arbeit. Und etwas mehr als ein Drittel der Journalisten (36 Prozent) hat für einen Artikel oder Beitrag schon aus einem Blog zitiert. Die Erklärung für die geringe Quote lieferte mir Peter Steinfurth, Chefredakteur der Zeitschrift Oldtimer Markt: “Wenn Journalisten Blogs nicht nutzen, muss das ja nicht daran liegen, dass sie keine Blogs kennen oder lesen. Es ist vielmehr so, dass die inhaltliche Qualität von Blogs für Journalisten nicht sicher genug einschätzbar ist und deshalb grundsätzlich nachrecherchiert werden muss.”

private Blogs sind bei Journalisten beliebt

Das könnte auch an den Quellen liegen. Journalisten stöbern bei ihren Recherchen nämlich gerne auch in privaten Blogs. Die Frage in welchen Blogs Journalisten recherchieren, brachte diese interessante Information ans Tageslicht. Spitzenreiter mit 77 Prozent sind zwar Nachrichten- oder Themenblogs, direkt im Anschluss folgen private Blogs mit 71 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgen dann Micro Blogs wie twitter, facebook oder tumblr mit 49 Prozent. Corporate Blogs kommen auf 38 Prozent. Immerhin: die Blogs von Unternehmen genießen anscheinend mehr Vertrauen, als die von Nichtregierungs-Organisationen, diese kommen nur auf 30 Prozent.

Das Ansehen von Corporate Blogs lässt sich auch an einem anderen Indikator deuten. 12 Prozent der Journalisten halten einen Mitarbeiter- oder Unternehmensblog sogar für relevanter als die Pressewebseite des jeweiligen Unternehmens. Hier wäre es sicher interessant diese Entwicklung zu beobachten und die Untersuchung in einem oder zwei Jahren zu wiederholen. Weiterlesen →

Umfrage ‘Wie häufig nutzen Journalisten Blogs?’ ist beendet

Umfrage Journalisten nutzen Blogs

Ende November habe ich mich mit der Frage beschäftigt, ob Journalisten im Rahmen von Recherchen Blogs nutzen. Dabei ging es mir auch darum herauszufinden, ob Unternehmensblogs häufiger genutzt werden, als die Presseseiten der Unternehmen. Spannend ist ja auch immer die Frage, welche Online-Quellen sonst noch genutzt werden. Daraus habe ich einen Fragebogen mit 10 Fragen erarbeitet, bei dem auch demographische und berufliche Informationen abgefragt wurden. Damit will ich die Auswertungen clustern und untersuchen, ob beispielsweise freie Journalisten anders Online recherchieren, als Festangestellte. Mit Unterstützung des DJV und meines eigenen Presseverteilers habe ich ein paar tausend Journalisten erreicht und sie um Teilnahme an meiner Umfrage gebeten.

Knapp 500 ausgefüllte Fragebögen stellen die Umfrage auf eine solide statistische Basis. Darum möchte ich mich zunächst einmal den Kollegen bedanken, die sich dafür Zeit genommen haben. Die Auswertung der werde ich zwischen den Jahren in Angriff nehmen. Der Gewinner der schicken booq-Notebooktasche steht fest: Es ist ein Kollege der Frankfurter Neuen Presse – das Paket kommt noch in diesem Jahr! Die Ergebnisse folgen im neuen Jahr.

Ist die PR-Kritik der FTD berechtigt?

In der letzen Ausgabe der Financial Times übt das Blatt Kritik an rüden PR-Methoden. In dem Artikel “An der Leine der PR” wird Kommunikationsabteilungen und -agenturen ein Eingreifen in die Kommunikation zwischen Presse und Unternehmen vorgeworfen. Illustriert wird das Beispiel eines PR-Managers, der einem Journalisten die Visitenkarte eines Managers wegschnappt – ohne Frage ein No-Go. Es folgen weitere Beispiele und am Ende des Artikels fällt der Begriff der “diktatorischen Medienpolitik”. Differenzierte Betrachtung sieht meiner Meinung nach eher anders aus.

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Online-Video interessiert TV-Firmen nicht

Viele Werbe- und PR-Agenturen machen immer mehr in Video und setzen auf Bewegtbild in der Online-Kommunikation und in den sozialen Medien. Darüber habe ich ja schon vor ein paar Wochen gebloggt. Aber merken das die klassischen Fernsehproduktionsunternehmen? Oder ziehen die Werber hier gerade einen neuen Markt hoch? Dazu habe ich mich mal umgehört und beispielsweise mit Jens Linnebach von cam&cut Berlin, Piet Pabst von eyescream Hamburg und Klaus v. Dobschütz von Sabelli Film Schwerin gesprochen.

Um die Überraschung vorwegzunehmen, die Entwicklung scheint viele TV-Firmen erstmal wenig zu beeindrucken. Lediglich der Preisverfall bereitet Sorgen. Jens Linnebach, der u.a. für zdf.neo den „Kopf der Woche“ produziert, schrieb mir: „Die Budgets haben sich verringert, was einerseits mit einem verstärkten Wettbewerb in der Medienbranche, andererseits aber auch mit günstigerer Kameratechnik zu tun hat.“ Ohnehin sei das Geschäft mit Webvideos noch sehr gering, glaubt er. Auch bei den Sabelli Film spielt Online-Video eigentlich keine Rolle, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. In diesen Segment seien die erwarteten Tageshonorare oft nicht kostendeckend, verriet man mir. Mit den Öffentlich-Rechtlichen hingegen, den Haupt-Auftraggebern der Studio-Hamburg-Tochter, gibt es z.B. feste Tagessätze. Immerhin: die Auftraggeber freier Produktionen fordern immer öfter das Material für die eigenen Youtube-Kanäle ab.

Piet Pabst findet, dass die Produktionsfirmen flexibler werden müssten „Früher waren die Filmfirmen eher monothematisch aufgestellt. Die Zeit, in der eine Firma nur Werbefilme fürs Fernsehen dreht, sind aber vorbei.“ Dokumentationen, Reportagen und Imagefilme für Messen sind für viele Produktionsfirmen das tägliche Brot, nur die Berührungsängste „etwas nur für Online“ zu produzieren sind nicht mehr zeitgemäß. Er selbst produziert „Tischgespräche“, eine Art Society-Talk, der bei T-Entertain und im Ballungsraum-TV läuft. Auf verschiedenen Portalen und bei youtube gibt es immerhin Kurzfassungen der Sendungen zu Promozwecken – Hauptvertriebskanal bleiben aber die Sender.

Die Fernsehbranche ist ohnehin seit Jahren von vielen Kleinfirmen und unzähligen Selbständigen geprägt, die einzeln oder im Team für die großen Produktionsfirmen arbeiten. Da fällt es den TV-Produktionen wohl kaum auf, wenn ein Teil der freien Crewmitglieder jetzt mehr auf Webvideo setzt. Für die Freelancer ist das Web-Zusatzgeschäft willkommen und wird sicher zunehmen. Weiterlesen →

Gruner+Jahr: Corporate Media statt FTD & Co.?

Die Financial Times steht vor dem Aus. In den letzten Tagen hatten sich Gerüchte erhärtet, wonach Gruner+Jahr einen Teil seiner Wirtschaftsmedien einstellen wird. Wie die FAZ heute berichtete, wird die FTD eingestellt und die Zeitschriften „Impulse“ und „Börse Online“ sollen verkauft werden. Dafür will sich G+J im Bereich Wirtschaftsmedien von 330 Mitarbeitern trennen. Ganz anders sieht es im Corporate-Media-Verlagsgeschäft “G+J Corporate Editors” aus. Hier ist man auf Expansionskurs und hat etwa 20 Titel bekannter Marken im Portfolio. Neben der Laviva von REWE produziert die Verlagstochter teils crossmediale Angebote für Lufthansa, Audi, Nivea, sowie für Post und Bahn. Damit hat der Verlag in dem Sektor eine Menge der deutschen Top-Brands unter Vertrag. Dies passiert auch qualitativ auf hohem Niveau, was zahlreiche Auszeichnungen belegen.

Fast 40% mehr Gewinn im Corporate-Markt

2011 konnte der Ertrag im Corporate-Media-Geschäft um 39 Prozent gesteigert werden – im Gegensatz zu den journalistischen Wirtschaftsmedien wie die der Financial Times, die von Anfang an nur Verluste einbrachte und zuletzt nur noch 42.000 Abonnenten zählte. Für das Wachstum waren u.a. Kundenmagazine, Geschäftsberichte, Imagefilme und Ipad-Apps verantwortlich. Das sind alles Titel, die vom journalistischen Geschick und Handwerk der Verlagsgruppe leben aber nicht auf Verkaufszahlen und Anzeigenerlöse setzen müssen. Ich denke, hier liegt eine Ursache: Der Verlag verdient sein Geld nicht mit seinen Lesern, sondern mit einem Auftraggeber, der Leser gewinnen möchte. So entstehen hochwertige Corporate-Produktionen, die für Laien oft schwer von journalistischen Produkten zu unterscheiden sind. Wenn viele jetzt über Zeitungssterben und einen veränderten Medienkonsum reden, wird dieser Aspekt oft nicht wahrgenommen. Weiterlesen →

Blogs für Firmen: ein gefragtes Vortrags-Thema

Heute vormittag habe ich in Mannheim bei einem Onlinemarketing-Seminar von Herrn Stelljes einen Vortrag über unser Affiliate-Programm von wemio.de und den WEMAG-Blog gehalten. Erstmal herzlichen Dank für die vielen Fragen, die mir gleich nach dem Vortrag gestellt wurden. Das zeigt mir wieder, dass das Thema Unternehmensblogs für manche noch ein Buch mit sieben Siegeln ist. Oder das Gegenteil passiert und Blogs werden als SEO-Tool gehypet. Dazu hat übrigens gestern Eric Kubitz in seinem Blogpost “Über externe Blogs, Keyword-Domains und verwesende SEO-Monster” ganz klare Stellung bezogen: Blogging ist kein SEO!

Aber Blogging kann bei der Suchmaschinenoptimierung helfen und man kann damit Themen für sein Unternehmen besetzen. Das ist das, was ich im Kern heute auch wieder erzählt habe. Den Vortrag hab ich ja so oder so ähnlich schon ein paar mal gehalten – wer sich für Unternehmensblogs interessiert, das Video meines Corporate-Blogging-Vortrags bei der expert 2.0 ist seit gestern online und kann unter www.expert20.de abgerufen werden.

Genial: Präsentationen mit dem iPhone steuern

Wer öfter mal mit Powerpoint oder Keynote Präsentationen vorträgt, kennt sicher das Problem, wie man von einer Folie zur nächsten kommt. Klar kann man eine Taste auf seinem Laptop drücken – das ist nur blöd, wenn man grad vor seinem Publikum herumläuft oder drei Meter vom Computer weg ist. Dafür gibt es ja bekanntlich sogenannte Presenter – kleine Fernsteuerungen per Bluetooth oder Infrarot. Wer ein Iphone hat, kann aber darauf verzichten! Zumindest, wenn er vom Mac oder iPad mit Keynote präsentiert. Fürs Iphone gibt es eine App namens “Remote”, mit der man Keynotes fernsteuern kann. Das Tolle: auf dem Iphone-Display sieht man eine Vorschau der Folie und die entsprechenden Notizen! Das ersetzt die Moderationskarten und den Presenter zugleich. Einen kleinen Haken hat die Sache aber, es funktioniert nur mit Keynote und für die Fernsteuerung muss man sich per WLAN oder Bluetooth mit dem Präsentationsgerät vernetzen. Das ist ein ein wenig Gefummel. Dazu ist es nötig, auf dem iPhone einen “Persönlichen Hotspot” einzurichten und sich mit dem Mac oder iPad zu verbinden. So ist man nicht auf lokale WLANs angewiesen – das ist ohnehin ein Problem auf vielen Konferenzen… Weiterlesen →