Second Screen: was wird aus der linearen Mediennutzung?

Mit dem Medien-Nutzungsverhalten beschäftigen sich ja viele Studien. SevenOne Media, der Werbevermarkter der ProSiebenSat.1 Gruppe, bringt jährlich einen Report heraus, der sich mit Mediennutzung, aber tendenziell mit TV-Nutzung beschäftigt. Die ARD/ZDF-Onlinestudie untersucht seit 1997 das Nutzungsverhalten deutscher Internetuser. Interessant, wie sich der Medienwandel in den vergangenen Jahren vollzogen hat! Printmedien gerieten ins Hintertreffen, einen wahren Boom hingegen erlebten Tablets. Sie sorgten dafür, dass ab 2010 die Onlinenutzung nochmals deutlich zulegte. Interessant sind diese Reports vor allem, weil sie einen gewissen Ausblick in die Zukunft wagen.

Nicht immer liegen die Vorhersagen richtig

Noch vor fünf Jahren hatte man bei SevenOne gemutmaßt, Videoportale spielten künftig nur eine Nischenrolle. Nach einer gemeinsamen Accenture-Studie würden die Portale nur den „Unterhaltungs-Snack für zwischendurch” liefern. In der Zwischenzeit hat die Realität diese Annahmen aber weitestgehend widerlegt, wie sich auch aus der 13. Ausgabe des Navigators herauslesen lässt. Trotzdem gibt es hier immer noch die klare Tendenz Fernsehen auch zukünftig als das Leitmedium zu stilisieren. An einigen Stellen des Reports wird der TV schon heute als nebenher laufendes Medium skizziert, der z.B. seine Werbewirkung aber über unbewusste Wahrnehmung entfalten würde. Daran glaube ich nicht so richtig. Ich könnte mir daher auch eine Zukunft vorstellen, in der der “Second Screen” nicht das Tablet auf dem Schoß, sondern der Flat-TV an der Wand ist. Und der ist dann vielleicht nur noch die “große Leinwand” des Tablets oder Smartphones.

Wie ich auf die Idee komme? Ich schaue mir einfach mal die künftigen TV-Zielgruppe an: Meine dreijährige Tochter beispielsweise mag kein Fernsehen, weil es ihr zu linear ist und nie bringt, was sie will. Außerdem ist sie total von Werbeunterbrechungen genervt. Sie zieht das IPad deutlich dem großen Flachbildschirm vor. Die Interaktion wird bei ihr Bestandteil der Unterhaltung. Wenn ihr ein Film nicht gefällt, wird er weggeklickt. Die meiste Bildschirmzeit, die wir ihr erlauben, verbringt sie auf youtube und schaut ihre Lieblingsserien. Weiterlesen →

Soziale Netzwerke löschen Metadaten – Das Comeback der Wasserzeichen?

Metadaten vom Pressefoto weg - Original von Rudolph-Kramer für WEMAG

Da ist auch Frau Merkel überrascht: Die IPTC Daten des Pressefotos wurden durch flickr gelöscht.

Gestern wurde eine Studie des International Press Telecommunications Council (IPTC) bekannt, die zeigt, wie verschiedene soziale Netzwerke mit Metadaten in Fotos umgehen. In den Metadaten werden unter anderem Kamera, Erstellungsdatum, Urherber und Stichwörter gespeichert. In der Untersuchung wurde zwischen den technischen Metadaten zur Kamera (EXIF) und den von Nutzern ergänzten Inhaltsangaben (IPTC) unterschieden.

Das enttäuschende Ergebnis: Facebook, Flickr und Twitter entfernen Metadaten beim Veröffentlichen vollständig. Nur Google+ erhält die Metadaten, so wie Tumblr und Dropbox. Damit verschwinden ziemlich alle Bezüge zum Urheber.

Welche Auswirkung hat das auf unsere PR-Arbeit? Ich finde so einige: Da sind zum einen rechtliche Aspekte, wie das Recht des Urhebers auf Nennung sowie die Angabe, wer überhaupt Rechteinhaber ist. Rein technisch gesehen verschwinden auch Bildtitel, Personennamen, Keywords und im Zweifelsfalle Markennamen. Bilder die mal eben schnell gedownloadet und woanders gepostet werden, verlieren schnell den Bezug zum eigentlichen Absender. Teilen ist ja der Sinn sozialer Netzwerke, das “Produzieren” verwaister Werke eher nicht – so dachte ich bislang.

Die Lösung des Problems wäre so uncharmant wie einfach: Ein Wasserzeichen im Bild. Im Fall von Grafiken für Content Marketing muss man dann in sozialen Netzwerken auf gebrandete Grafiken und Bilder setzen. Die allseits beliebten Infografiken machen es ja seit Jahren vor.

Was mich am meisten wundert: flickr pflegt die Daten ja und zeigt diese auch an. Warum werden diese denn aber aus den Bildern gelöscht? Die Antwort weiß man wohl nur bei Yahoo. Das Gegenteil erlebten die Tester bei Google+ – hier wurden die eingebetteten Daten im web dargestellt und waren auch im Download erreichbar, so die Testübersicht.

Journalistinnen sind bei der Blognutzung vorne

Die Annahme, dass männliche Journalisten häufiger in Blogs recherchieren, als ihre weiblichen Kolleginnen, sie stimmt nicht. 69 Prozent der Journalistinnen gaben an, in Blogs zu recherchieren. Knapp vier Prozentpunkte trennen die Geschlechter. Ein kleiner aber statistisch signifikanter Vorsprung für die Frauen. Immerhin: Die Männer sind die regelmäßigeren Nutzer der Blogs, sie liegen sieben Prozentpunkte vor ihren Kolleginnen.
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Junge Journalisten nutzen öfter Blogs

Junge Journalisten nutzen Blogs häufiger für ihre Arbeit, als die älteren Kollegen. Sechs von sieben der unter dreißigjährigen gaben in der Onlineumfrage an, dass sie häufig oder gelegentlich Blogs für Ihre Recherchen nutzen. Auch Journalisten aus den Online-Redaktionen nutzen besonders häufig Blogs. 80 Prozent der Onliner gaben an dort zu recherchieren, die Hälfte davon regelmäßig. Die Pressevertreter aus Print, Radio und TV bilden das Schlusslicht der Blognutzer. Auffällig: besonders Radio- und TV-Journalisten nutzen sie kaum regelmäßig. Weiterlesen →