Pressekonferenz per Google Hangout – ein Erfahrungsbericht

Gerade in Zeiten knapper Reise- und Zeitbudgets sind Videokonferenzen ja ziemlich sinnvoll. Doch eine Pressekonferenz per Videoschaltung oder Livestreaming zu übertragen fühlt sich noch irgendwie nach Großkonzern oder ein wenig abgehoben an.

(Foto St. Rudolph-Kramer)

live ins Internet: Google Hangout mit 3 Macbooks (Foto St. Rudolph-Kramer)

Tatsächlich kann es sinnvoll sein, Journalisten einen Eindruck der eigentlichen Pressekonferenz zu geben und ihnen nicht nur anschließend die Pressemitteilung und ein paar Fotos zukommen zu lassen. Denn die offene Frageatmosphäre und zahlreiche Hintergrundinfos bieten oft viel mehr Stoff für den Redaktionsalltag, als nur ein zweiseitiger Pressetext und ein Telefonat. Leider sind gerade bei viele Fachmedien heute aus den oben genannten Gründen die Journalisten eher am Schreibtisch, als unterwegs und müssen so auf diese Informationen verzichten. Dabei gibt es ja mit kostenlosen Streamingangeboten wie „youtube live“ und „Google Hangouts“ eine sehr spannende Alternative. Vorbei sind die Zeiten in denen Streaming und Videoübertragung mehrere tausend Euro kostete. Auch Web-Angebote wie Ustream oder Streaming-Komplettpakete von news aktuell sind mittlerweile bezahlbar.  Weiterlesen →

Wahlkampf-Desaster: So sollte man keine Interviews geben

interview-desasterIch liebe Medientrainings. Ich habe schon viele gegeben und auch an einigen teilgenommen, um meine Kenntnisse frisch zu halten. Die Medientrainer bringen ganze Seminare damit zu, ihren Klienten beizubringen, wie diese gut in Interviews rüberkommen. Viele Kunden, die zu einem Medientraining gehen mit Erwartungen ran wie: „Wie bekomme ich meine Themen unter?“ oder „Wie mache ich einen eloquenten oder kompetenten Eindruck?“. Das Dauerthema ist eigentlich immer: „Wie kann ich mich elegant aus einer schwierigen Frage retten?“

Im stillen Kämmerlein werden dann immer fehlgeschlagene Interviews oder PR-Desaster vorgeführt. An denen wird gelernt, wie man es nicht machen sollte. Nur wenige dieser Interview-Katastrophen werden mal zusammengeschnitten der Öffentlichkeit präsentiert. Jetzt habe ich ein höchst unterhaltsames Video auf Youtube entdeckt, dass eine Menge totaler Hirnausfälle vor der Kamera zeigt: Beim niedersächsischen NPD-Parteitag 2007, auf dem Olivia Jones die anwesenden „Nationaldemokraten“ befragt: Weiterlesen →

Local Mag – Überraschung im Briefkasten

Local_Mag_v10-1Es gibt Tage, da bin ich geflasht. Mache meinen Briefkasten auf und finde ein Magazin, dass ich nicht kenne. Schon beim ersten Blättern entscheide ich mich, etwas über das “Local Mag” zu schreiben, denn das Heft gefällt mir auf Anhieb. Die Unterzeile business. art. lifestyle beschreibt gut die Inhalte, die sich digitalnah, am Puls der Zeit, und auf MV bezogen im Heft wiederfinden.

Die Leidenschaft, die sich die Macher mit einem Printmagazin leisten, zeigt sich schnell. An gut recherchierten Geschichten. Am handwerklich gelungen Layout. An kleinen Spielereien und schönen Fotos. Bei all der Diskussion um “Totholz” und den Medienwandel, findet sich hier ein Magazin, dass digitale Trends aufgreift und diese auf Papier bannt. Und das aus MV.
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Dear NSA: So sollte Contentmarketing funktionieren

Contentmarketing ist das ja neue Ding und jeder will dabei sein. Inhalte statt öder Werbung – so sollen Kunden begeistert werden. Immer wenn es dann um konkrete Beispiele geht, wird immer schnell von Red Bull oder Coca Cola gesprochen. Hinter den Kampagnen stecken aber Etats in schwindelerregender Millionen-Höhe. Aber über konkrete Auswirkungen und Erfolge kann kaum jemand berichten.

Mir ist nun ein wirklich sympathisches Beispiel über den Weg gelaufen, bei dem mit Inhalten das Business angekurbelt wurde: Auslöser waren die von Edward Snowden geleakten Präsentationen der NSA zum PRISM-Abhörprogramm. Als wäre das Programm nicht schon schlimm genug, so verursachten die Folien auch noch Augenkrebs – das zumindest dachte sich der französische Designer Emiland de Cubber. Quasi über Nacht verpasste er der NSA eine neue und super schicke Präsentation und stellte sie auf slideshare online: Weiterlesen →

Kurztest: iWork für iCloud Beta (Keynote)

iwork-beta-icloud Apple bringt sein Office in die Cloud, und zwar nicht nur zum synchronisieren zwischen einzelnen Geräten, sondern zum direkten Bearbeiten im Browser. Vor einem knappen Monat wurden die drei Apps – Pages zum Schreiben, Numbers zum Rechnen und Keynote zum Präsentieren – vorgestellt. Mit der Cloud-Lösung ist es möglich die Mac-Dokumente auch auf PCs unter Windows und Linux zu bearbeiten. Voraussetzung ist ein aktueller Chrome, Firefox oder Safari-Browser. Der Internet Explorer ab Version neun wird auch unterstützt.

Die Entwickler wurden schrittweise zum Test eingeladen, meine Einladung kam gestern Abend. Da ich ein großer Fan von Keynote als Präsentationswerkzeug bin, habe ich gleich das Beta-Keynote in der iCloud unter die Lupe genommen. Weiterlesen →

Meine aktuellen Vorträge bei Slideshare

Jost Broichmann Vortrag Tourismusforum 2013Sommerzeit ist Veranstaltungszeit. So habe ich in den letzten Wochen wieder ein paar Vorträge gehalten, z.B. beim Tourismusforum MV 2013 und dem EW Expertenforum Energie in Erfurt. Besonders das Thema Blogs und WordPress ist 2013 wieder sehr von Interesse.

Leider teilt nicht jeder Veranstalter die Handouts oder Präsentationen seiner Referenten. Kein Problem: Für alle, die sich für meine Themen interessieren, halte ich oft die Vorträge parat und kann sie nochmal per Mail raussenden. Um mir etwas die Arbeit zu erleichtern, fange ich an, die Folien in meinen Slideshare-Account hochzuladen. Für die beiden oben genannten Vorträge habe ich das just am Wochenende erledigt.

2014 wirft seine Schatten voraus

Ich habe vor gut einem Jahr angefangen, aktiv Vorträge auf Konferenzen zu halten. Daher freue ich mich besonders, dass schon zur Jahresmitte für das kommende Jahr die ersten Anfragen vorliegen. Auf der Agenda vieler Veranstalter scheint auch 2014 Social Media wieder eine Rolle zu spielen. Schön, dass ich mich aber jetzt schon auf ein Thema festlegen soll, welches in sieben Monaten aktuell ist. Ich habe da ein neues Lieblingsthema, namens Content Curation und -Syndication. Das passt gerade auch sehr gut zu beruflichen Projekten. Ich glaube, darüber werde ich in Zukunft mehr berichten.

Das Ende der Silberscheiben-Industrie

… wurde gerade wieder mit einer kleinen silbernen Glocke eingeläutet. Adobe hat bekanntgegeben, dass ihre DVD- und Bluray-Software Encore nicht weiter entwickelt wird. Sie hat die “finale Fassung” erreicht, so hat es zumindest Adobes PR-Abteilung eher diskret bekanntgegeben. Das klingt erstmal noch recht nett – fast so, als hätte man nie wieder etwas zu verbessern. Nur die Wahrheit dahinter ist, dass sich hier ein Software-Gigant der aus einem seiner Kreativsektoren zurückzieht. Den Kampf um Flash hat Adobe noch nicht aufgegeben, den um DVDs und Blurays schon. Weiterlesen →

Unternehmenskommunikation 2.0 – Content kuratieren mit Flipboard

flipboard ist nicht neu. Schon 2010 wurde es zur App des Jahres von Apple gekürt. Trotzdem macht flipboard heute noch Spaß – mehr denn je mit der neuen Version 2.0! Doch der Reihe nach.

Was macht flipboard aus?

Bildschirmfoto Flipboard Appflipboard bildet Inhalte aus sozialen Netzwerken oder RSS-Quellen in Magazinform ab. Man “blättert” sich also durch seine Nachrichten und sozialen Kanäle. Daher auch der Name. Die App ist Browser, Feedreader und Social-Media-Client zugleich.
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Marken mit der Unternehmensgeschichte aufladen

Condor Zeitreise
Condor ist heute ein Ferienflieger wie viele andere auch. Der Unterschied: während viele Konkurrenten kommen und gehen, hat Condor es geschafft mehr als 60 Jahre im hart umkämpften Markt zu bestehen. Kommunikativ lässt sich das natürlich gut ausnutzen und mit Attributen wie “langjährig” und “erfahren” aufladen. Der Slogan “Damals wie heute” klingt wie ein Serviceversprechen und erinnert an die Zeit, als Fliegen noch etwas Besonderes war und man noch Platz im Flugzeug hatte. Weiterlesen →

Das wollen Journalisten in einer Pressemitteilung finden

umfrage“Es könnte alles so einfach sein…”, singen die Fantastischen Vier. Ist es aber anscheinend nicht. Gerade um das Basiswerkzeug unserer Branche, die Pressemitteilung, ranken sich viele Mythen. Kommt die eigentliche Information direkt in den Mail, oder soll sie hübsch formatiert im Anhang erscheinen? Wünschen sich Journalisten sogar eine personalisierte Zustellung?

Nun kommt etwas Licht ins Dunkel, denn das PR-Netzwerk Ecco hat eine Studie veröffentlicht, in der sie Journalisten nach ihren Vorlieben zu Pressemitteilungen befragt hat. Vor ein paar Wochen hatte ich bereits über die 5 schlimmsten Fehler in Pressemitteilungen geschrieben. Ein paar dieser Erfahrungen sind jetzt in der aktuellen Studie bestätigt worden.

Als Ergebnis der Studie fasse ich dann diesmal 5 Tipps für eine gute Pressemitteilung zusammen:

  1. Der Betreff sollte das Wort Pressemitteilung oder die Abkürzung PM enthalten.
  2. Den Text einfach und möglichst unformatiert in die Email. (Update: den kompletten Text der Pressemitteilung, nicht nur einen Auszug)
  3. Alle Texte nochmals im Anhang als Word oder PDF.
  4. Bilder und Grafiken bis maximal 5 MB sind ok. Ab 2MB gerne auch als Download-Link.
  5. Die persönliche Anrede hat keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer Veröffentlichung.

Der Satz “Wir bitten um freundliche Beachtung”, sorgt meiner Erfahrung nach eher für das Gegenteil. Die rund 450 Journalisten, die sich an der Umfrage beteiligten verrieten auch, dass das telefonische Nachfassen ähnlich beliebt ist, wie Werbeanrufe bei den Pressestellen. Nämlich garnicht.